Im Norden backt man früh, gerne gemeinsam mit Freundinnen und Freunden. Die Kinder können Teig ausstechen oder basteln Geschenke, es läuft Weihnachts-Musik, es wird auch mal in der Küche getanzt. Kerzen leuchten, es duftet nach Ingwer und Zimt. Die alten Familien-Rezepte werden hervor gekramt, es gibt von jedem Rezept unzählige, auch regionale, Varianten.
Serviert werden die Gebäcke dann an den Advents-Sonntagen. Da wird auch erst weihnachtlich dekoriert, früher beginnt die Vorweihnachtszeit nicht. Man trifft sich, trinkt Glühwein und isst die kleinen Leckereien.
Und was wird da so gebacken? Es gibt unzählige Varianten an Buttergebäck, Gewürz-Keksen, Krapfen, Bällchen oder auch Weihnachts-Karamell. Wir haben die 3 absoluten Klassiker ausgesucht:
Aus Dänemark sukkerkringler, wir sagen Butterkringel dazu,
aus Finnland joulutorttu, die Weihnachts-Sterne
und aus Schweden pepparkakor, die man mit Pfefferkuchen übersetzen könnte.
Los geht es!
Dänische Butterkringel (sukkerkringler)
Buttergebäck gibt es unzählige verschiedene Arten von fast brotartig bis keksig-süß. Diese Variante ist wohl die bekannteste, da sie auch gerne im Ausland verkauft wird. Der Teig ist dankbar und die Butterkringel schnell gemacht, die Kringel halten sich am besten luftdicht verschlossen in einer Dose. Werden sie wohl bis Weihnachten halten?
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Finnische Weihnachts-Sterne (joulutorttu)
Der finnische Klassiker! Traditionell ist der Teig etwas komplizierter herzustellen und enthält Butter, Sahne und Ricotta. Daher machen es sich viele leicht und greifen auf Blätterteig zurück - das tun wir auch. Man hat schließlich genug zu tun in der Vorweihnacht-Zeit, oder?
Die Pflaumen-Füllung kann durch Pflaumen-Mus oder Konfitüre nach Geschmack ersetzt werden. Dann sollte man nur etwas Speisestärke unterrühren, damit der Zucker nicht schmilzt und verläuft.
Diese Köstlichkeiten halten sich nicht lange, sondern sollen zeitnah genossen werden. Am hübschesten sehen sie auf kleinen Tellern aus, etwa auf Teema oder Oiva.
Schwedische Pfefferkuchen (pepparkakor)
Diesem Teig macht es nichts aus, mehrere Tage gut gekühlt zu liegen, bevor er ausgebacken wird, das dünne Ausrollen wird dann leichter. Manche sagen sogar, je länger er liegt, desto besser. (Wenn dann noch genug Teig zum Ausstechen da ist und nicht zu viel genascht wurde!)
Dünnes Ausrollen ist bei pepparkakor wirklich wichtig. Ich erinnere mich gerne an einen Back-Nachmittag mit meiner schwedischen Freundin, die mich bei jedem Ausrollen mit erhobener Augenbraue ermahnte, den Teig noch dünner zu rollen. Die pepparkakor dürfen sich beim Backen nicht aufplustern, sondern sollten dünn bleiben. So werden die Plätzchen hübsch - die schönsten backt man sowieso mit den Moomin Keks-Ausstechern.
In diesem Rezept haben wir statt Ei Crème Double verwendet, damit der Teig leichter zu verarbeiten ist - wer es traditionell mag, bliebt beim Ei.
In Schweden isst man pepparkakor oft mit Blauschimmel-Käse, das mag auf uns gewöhnungsbedürftig wirken, ist aber sehr beliebt.
Na, welches ist Ihr Lieblings-Rezept? Und psssst, vielleicht gibt es ja die ein oder andere Kostprobe am 06.12. bei unserer Feier des finnischen Nationalfeiertages... Dazu im nächsten Blogpost mehr!
Quellen:
Aurell, Brontë / Cassidy, Peter: hygge Christmas. Die schönsten Bräuche & Rezepte für ein skandinavisches Weihnachtsfest. München 2018.
Nylén, Fredrik: Baka till jul. Sundbyberg 2021.